Freiwillige  Feuerwehr  Neukirchen  beim  Heiligen  Blut  /  Lkr.  Cham       N O T R U F  1 1 2

Personenrettung von Strommast

Einsatzort: 93458 Eschlkam, Kleinaign - Gaishof
Datum und Einsatzzeit: 19.06.2016, 06:12 Uhr
Alarmstufe: THL, Drehleitereinsatz zur Personenrettung
Alarmierte Feuerwehren: Kleinaign, Neukirchen b. Hl. Blut und Furth im Wald

Auf Strommasten geklettert - Zwei junge Eschlkamer standen unter Lebensgefahr

Eschlkam. Dass die beiden - aus dem Gemeindebereich von Eschlkam stammenden jungen Männer - überhaupt noch am Leben sind haben diese wohl gutgelaunten Schutzengeln zu verdanken. Nach einer feucht-fröhlichen Nacht mit Besuch von verschiedenen Sonnwendfeuer sorgten sie kurz nach 06 Uhr am Sonntagmorgen für den Einsatz der Feuerwehren Kleinaign, Furth im Wald und Neukirchen b. Hl. Blut nebst Polizei, Rettungsdienst, Rettungshubschrauber und Energieversorger.

Wie die beiden es schafften, auf die Reparaturplattform eines 20 kv Mittelspannungsmasten der örtlichen Energieversorger in der Gaishofer Straße zu kommen ist bis dato noch unklar. Nicht montierte Aufstiegsstufen sollten dies eigentlich verhindern, war von einem Beauftragten der Bayernwerke zu erfahren. Anscheinend ist zunächst ein 17-jähriger Bursch aus bisher unklaren Gründen auf den Masten aufgestiegen. Der zweite folgte ihm zur Hilfe während ein dritter Mann am Boden blieb. In der Erstmeldung für die Rettungsdienste hieß es „Person hängt in der Leitung“. Alleine nach dieser Info befürchtete Kreisbrandmeister Werner Bartl das schlimmste als er als erster mit der Feuerwehr Kleinaign an der Unfallstelle eintraf. Zum Glück konnte man bereits erkennen, dass sich die beiden auf einer abgesetzten Plattform direkt unterhalb den Leitungen befanden. Die Kleinaigner Wehr brachte daraufhin die Steckleiter zur Erstbetreuung und Sicherung der Männer in Stellung. Kurze Zeit später trafen auch die Drehleitern aus Furth im Wald und Neukirchen b. Hl. Blut sowie Kreisbrandinspektor Mario Bierl ein. Betreut von Notarzt und Rettungsdienst – Rettungsdienstleiter Michael Daiminger war zwischenzeitlich auch vor Ort – wurden die Personen mittels Rettungstragen über die Drehleitern geborgen. Durch die Platzenge auf dem Strommasten war es von großem Vorteil, dass man mit zwei Drehleitern direkt anfahren konnte. Mit deutlich sichtbaren Brandmalen wurde einer der beiden Männer mit dem Rettungshubschrauber in eine Regensburger Klinik geflogen während der zweite Mann per Rettungswagen ins Krankenhaus zur Untersuchung gebracht wurde. Das Gefährliche an derartigen Stromleitungen ist die Gefahr eines kontaktlosen Stromüberschlag. Unter ungünstigen Umständen reicht es bereits aus, nur in die Nähe einer Leitung zu kommen. Auch bringt die sog. Fernfreischaltung einer Stromleitung keine hunderprozentige Sicherheit der Stromfreiheit. Angeschlossene PV- oder Biogasanlagen können nachwievor in das Netz einspeisen solange nicht vor Ort eine manuelle Leitungstrennung erfolgt.

Nach knapp zwei Stunden war für die Rettungskräfte der Einsatz abgeschlossen. Kleinaign und Umgebung wird sich während dieser Zeit über einen Stromausfall gewundert haben. Bleibt zu hoffen, dass die beiden Männern keine dauerhaften Gesundheitseinschränkungen durch den Vorfall davon tragen. Unter ungünstigen Umständen könnte es finanzielle Folgen haben wenn die Kosten des Einsatzes von den Verursachern zu tragen sind.

 

 

Bilder und Bericht: Feuerwehr Neukirchen b. Hl. Blut

 

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