Freiwillige  Feuerwehr  Neukirchen  beim  Heiligen  Blut  /  Lkr.  Cham       N O T R U F  1 1 2

Großbrand Schreinerei

Einsatzort: Eschlkam, Seugenhof
Datum und Einsatzzeit: Samstag, 27.06.2009, 01.03 Uhr bis 06.15 Uhr
Alarmstufe:
Brand 3
Alarmstichwort: Brand Wohnhaus
Fahrzeuge: GW 11/1, TLF 21/1, LF8 42/1, Transportanhänger

Zeitungsartikel vom 29. Juni 2009:

Schreinerei-Großbrand: Bis 500.000 Euro Schaden

Ein Blitzschlag verursachte ein verheerendes Feuer, das in der Nacht zum Samstag eine Schreinerei in Seugenhof in der Marktgemeinde Eschlkam weitgehend zerstörte. Um 1 Uhr wurde für die Feuerwehren Großalarm ausgelöst, um Teile des Handwerksbetriebes sowie das angebaute Wohnhaus zu retten. Der Schaden dürfte sich auf bis zu 500.000 Euro belaufen.


 
Ein heftiges Gewitter mit Platzregen und kräftigem Blitz und Donner zog in der Nacht zu Samstag von Osten in den Hohenbogenwinkel. Einer der kräftigen Blitze, die diese Nacht immer wieder taghell machten, fuhr um 1 Uhr in die Schreinerei von Franz Breu in Seugenhof. Im Nu stand der Betrieb, der im ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen außerhalb der Ortschaft am Weiherweg Richtung Warzenried gelegen ist, in hellen Flammen. Der Brandleider und seine Frau schreckten erst aus dem Bett, als Nachbarn und Passanten auf der Einöde eintrafen. Kurz darauf erreichten auch schon die ersten Feuerwehren die Brandstelle. Die anfangs von der Leitstelle in Regensburg ausgelöste Alarmstufe ließ Kreisbrandmeister Werner Bartl wegen des von weiten sichtbaren Feuerscheins schon auf der Anfahrt erhöhen, später wurden noch weitere Wehren alarmiert, so daß schließlich neben der Ortsfeuerwehr Stachesried die Einsatzkräfte aus Warzenried, Eschlkam, Neukirchen b. Hl. Blut, Furth im Wald,  Großaign, Kleinaign, Schwarzenberg, Daberg, Bad Kötzting, Arnschwang, Lam und Engelshütt sowie zwei Rettungswägen des BRK vor Ort waren.
 
Von Anfang an wurde das Augenmerk auf den Schutz noch nicht brennender Gebäudeteile sowie des Wohnhauses gelegt. Anfangs mit dem Wasser der Tanklöschfahrzeuge, dann von näher liegenden Hydranten und etwas später aus einem rund 200 Meter entfernten privaten Fischweiher wurde eine Widerstandsline aufgebaut. Da das Feuer aber in der Schreinerei bereits in voller Ausdehnung wütete, mußte noch mehr Wasser zur Einsatzstelle gepumpt werden, weshalb schließlich eine gut 1.000 Meter lange Schlauchleitung vom Chamb die Anhöhe hinauf gebaut wurde. So stand schließlich ausreichend Wasser für die zahlreichen Löschtrupps sowie das Wenderohr auf der Further Drehleiter und für den Eschlkamer Wasserwerfer zur Verfügung. Lob gab es vom Stachesrieder Kommandanten Ludwig Pongratz für Eschlkams Bauhofchef Alois Pritzl, der schnell die Lage erkannte und den Wasserdruck für die Wasserleitung zu den Hydranten erhöhte.
 
Während mehrere Trupps von außen das Feuer bekämpften, drangen andere teils unter schwerem Atemschutz ins Gebäudeinnere vor, um das dort wütende Feuer einzudämmen. Zwischenwände und Deckenverschalungen im Mittelbau zwischen Schreinerei und Wohnhaus wurden geöffnet, um einem möglichen Feuerüberschlag rechtzeitig begegnen zu können. Mit den Wärmebildkameras der Feuerwehren Neukirchen b. Hl. Blut und Furth im Wald wurden weite Gebäudeteile und der Spänebunker immer wieder kontrolliert. Es dauerte fast zwei Stunden, bis das Feuer in Gewalt war, aber noch im Morgengrauen schlugen Flammen aus dem Dachstuhl des Spänebunkers, wenngleich eine massive Betondecke das Durchbrennen in den mit relativ wenigen Holzspänen gefüllten Turm verhinderte. Erst nachdem die Further Drehleiter umgesetzt und der Dachstuhl vom Drehleiterkorb aus mit Einreißhaken vollständig geöffnet war, konnten auch die letzten Flammen erstickt werden. Gegen sechs Uhr rückten die meisten Feuerwehren wieder ab, die Feuerwehren Stachesried und Warzenried blieben zusammen mit KBM Werner Bartl noch bis in den Samstag an der Einsatzstelle.
 
Bei Anbruch des Tages wurde das ganze Ausmaß des Feuers sichtbar. Das Hauptgebäude der vor 20 Jahren gegründeten Schreinerei war bis auf die Grundmauern niedergebrannt, sämtliche Maschinen, Vorräte und fertigen Kundenaufträge zerstört. Durch den gezielten und unerschrockenen Einsatz der Feuerwehren konnte aber der Zwischenbau mit verschiedenen weiteren Maschinen und Lagerbeständen ebenso gerettet werden wie das angebaute Wohnhaus. Gleich bei Ausbruch des Feuers war es dem Brandleider noch gelungen, ein paar kleinere Maschinen vor den Flammen zu retten. Trotzdem ist von einem Schaden von bis zu 500.000 Euro auszugehen, ein Feuerwehrmann zog sich beim Sturz von einer Leiter mittelschwere Verletzungen zu. Die Einsatzleitung lag beim Ortskommandanten Ludwig Pongratz, der von KBR Hans Weber, KBI Mario Bierl sowie den Kreisbrandmeistern Werner Bartl und Christian Scheuer unterstützt wurde, für das BRK war Norbert Tietze als Einsatzleiter vor Ort. Die Sachbearbeitung übernahm die Polizeiinspektion Furth im Wald. Noch im Laufe des Samstags machte sich auch Landrat Theo Zellner und Bürgermeister Josef Kammermeier ein Bild vom schlimmen Brandereignis in Seugenhof.


Ausgerüstet mit Atemschutzgeräten sicherte dieser Trupp das Übergreifen des Feuers auf das Wohnhaus.

 


Von der Drehleiter der FFW Furth im Wald aus wurde im Morgengrauen der Dachstuhl des Spänebunkers gelöscht. Eine Betondecke verhinderte eine Ausbreitung des Feuers in den Bunker.

Text und Fotos: Markus Müller

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