Freiwillige  Feuerwehr  Neukirchen  beim  Heiligen  Blut  /  Lkr.  Cham       N O T R U F  1 1 2

Großbrand einer Biogasanlage in Unterfaustern

Einsatzort: Unterfaustern, Marktgemeinde Eschlkam
Datum und EinsatzzeitFreitag, 13.09.2013, 00.02 Uhr
Alarmstufe: B5
Alarmstichwort: Brand Biogasanlage
FahrzeugeNeukirchen 40/1,21/1, 32/1 und 11/1 mit KBM Werner BartlAtzlern 49/1, Vorderbuchberg 44/1, Rittsteig 43/1, Schwarzenberg 44/1, Eschlkam 21/1, 40/1 und 11/1. Weitere Feuerwehren: Arnschwang, Daberg, Furth im Wald, Großaign, Kleinaign, Sengenbühl, Stachesried, Thenried, Warzenried, Cham (GW Meß), UG ÖEL Arrach, THW Roding. Dazu KBR, KBI´s, KBM´s, Einsatzleiter Rettungsdienst.

Freitag, der 13.: Der Tag ist noch keine zwei Minuten alt, als Sirenen im ganzen Hohenbogenwinkel die Nachruhe beenden: In der Biogasanlage in Unterfaustern ist ein Brand ausgebrochen, dem neben der wertvollen Technik auch teure Maschinen und eine große Lagerhalle zum Opfer fallen. Einer ersten Schätzung nach muß von einem Schaden von bis zu einer Million Euro ausgegangen werden.

Durch eine unscheinbare Störungsmeldung, die automatisch auf das Handy des Betreibers geschickt wird, wurde der Land- und Energiewirt geweckt. Beim Blick aus dem Fenster, steht das Maschinenhaus und die umfassende Lagerhalle bereits in Flammen. Zum Glück gelingt es dem Betreiber noch, die Schieber der Gasleitung zwischen Fermenter und Maschinenhaus zu schließenNach dem Notruf wird Großalarm für die Feuerwehren im Hohenbogenwinkel ausgelöst. Von Weitem ist der Feuerschein zu sehenKreisbrandmeister Werner Bartl ist als erstes an der Brandstelle unmittelbar an der Gemeindegrenze zwischen Eschlkam und Neukirchen b. Hl. Blut. Aufgrund des ausgedehnten Feuers und der drohenden Explosion der Fermenter läßt er über die Leitstelle die Alarmstufe auf "B 5" erhöhen

So kommen neben der Ortsfeuerwehr aus Schwarzenberg die Feuerwehren Neukirchen b. Hl. Blut, Eschlkam, Furth im WaldKleinaign, Großaign, Stachesried, Warzenried, Atzlern, Vorderbuchberg, Rittsteig, Sengenbühl, Daberg, Arnschwang und Thenried zum Einsatz. Außerdem wird die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung mit KBM Josef Pritzl und der Gerätewagen Meßtechnik der FFW Cham alarmiert. Die Einsatzleitung um KBM Bartl und Ortskommandant Thomas Münch wird durch Kreisbrandrat Hans Weber, die Kreisbrandinspektoren Mario Bierl und Michael Stahl sowie die Kreisbrandmeister Christian Scheuer und Hans Braun unterstützt. Zur Absicherung der Einsatzkräfte stand das BRK mit Rettungsdienstleiter Michael Daiminger parat, brauchte aber nicht einzugreifen

Für die Einsatzkräfte galt es, ein Ausbreiten des Brandes auf andere Gebäudeteile des herrschaftlichen Hofes zu verhindern, wobei zunächst von einer erheblichen Explosionsgefahr der gesamten Anlage ausgegangen werden mußte. So ließ KBM Werner Bartl im Innenhof zunächst nur die Wasserwerfer der Neukirchener Tanklöschfahrzeuge in Stellung bringen. Weil es im Maschinenhaus immer wieder extrem knalltearbeiten die Einsatzkräfte anfangs nur aus der Deckung. Erst nachdem eine akute Explosionsgefahr ausgeschlossen werden konnte, war es den fast 300 Einsatzkräften möglich, zahlreiche Rohre rund um den Gebäudekomplex in Stellung zu bringen. Zur Wasserversorgungen werden etliche Leitungen von Fischweihern und dem nahen Freibach aufgebaut

 

Nach dem Einsatz bekräftigte KBR Weber, wie wichtig es war, von den Drehleitern der Feuerwehren Neukirchen b. Hl. Blut und Furth im Wald aus die Gummihülle der Fermenter abzuschotten und zu kühlen. Wichtig war auch, die Notfackel in Gang zu setzen, um das fortlaufend produzierte Biogas kontrolliert abzufackeln. Mit der Zeit entwickelte sich aber ein anderes Problem: Durch den Brand war der Strom auf dem gesamten Hof und damit auch für die Rührwerke in den Fermentern ausgefallen, wodurch die Gefahr des Überlaufens und Berstens der Stahlbetonbehälter stieg. Von der Einsatzleitung wurde deshalb das THW Roding angefordert, das mit dem 250 kW-Stromerzeuger die Energieversorgung sicherstellte. "Die laufenden Luftmessungen des ABC-Zuges aus Cham waren auf dem Gelände durchwegs ohne Befund", konnte der Kreisbrandrat beruhigen.

Während die meisten Feuerwehren bis etwa 4 Uhr von der Einsatzstelle abrücken konnten, bleibt die Ortsfeuerwehr aus Schwarzenberg und die Stützpunktfeuerwehr Eschlkam zur Brandwache vor Ort. Am nächsten Tag wurde das ganze Ausmaß des Brandes sichtbar: Der weitläufige Lagerkomplex für Maschinen und Hackschnitzel wurde zerstört. Dazu kommen mehrere teils sehr teure Maschinen und Geräte, die dort untergestellt waren. Alleine beim Holzhäcksler-Lkw liegt der Schaden bei rund 500 000 Euro. Mit Erleichterung stellte der Brandleider am nächsten Morgen fest, dass der Generatorraum - das Herzstück der Anlage - den Brand möglichweise ohne größeren Schaden überstanden hat. Näheres wird eine Untersuchung am Montag zeigen. Die Ermittlung der Brandursache übernahm am Freitag die Kripo Regensburg.

Text und Fotos: Markus Müller

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